Die chinesische Regierung hat den Steuerrabatt auf Exporte von Solarprodukten reduziert. Diese Maßnahme dürfte die Margen der chinesischen Photovoltaik-Exporteure beeinträchtigen und könnte dazu führen, dass einige Unternehmen ihre Exportpreise anpassen.
Die chinesischen Behörden haben beschlossen, den Steuerrabatt auf Exporte von Photovoltaik-Produkten zu reduzieren. Ab dem 1. Dezember sinkt der Exportsteuerrabatt für Solarzellen und Solarmodule von 13 auf 9 Prozent. Diese Änderung könnte die Steuererstattungen für chinesische Unternehmen verringern, wodurch sich ihre Gewinnspannen reduzieren. Als Reaktion könnten Exporteure die Preise erhöhen, um Verluste zu kompensieren.
Laut dem Marktforschungsunternehmen Shanghai Metals Market (SMM) wird die Maßnahme die Produktionskosten für Hersteller in China kaum beeinflussen. Sie könnte jedoch zur Stabilisierung der Preise auf internationalen Märkten beitragen und sogar eine Preiserholung bewirken. Ob und in welchem Ausmaß die Preise steigen, hängt allerdings stark von der regionalen Nachfrage- und Angebotssituation ab.
Hintergrund der Anpassung sind die gesunkenen Preise für Photovoltaik-Produkte im vergangenen Jahr. Diese wurden durch eine erhebliche Ausweitung der Produktionskapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette verursacht. Im Oktober sanken die Angebotspreise für Solarmodule in China auf unter 0,62 Renminbi Yuan (CNY) pro Watt – ein Wert, der laut Branchenexperten unter den Produktionskosten liegt.
Um einen weiteren Preisverfall zu verhindern, trafen sich im Oktober führende Hersteller und staatliche Energieunternehmen auf Initiative der China Photovoltaic Industry Association (CPIA). Dort wurde ein „Mindestpreis“ von 0,68 CNY pro Watt für Solarmodule vereinbart. Energieunternehmen sollen Angebote unterhalb dieses Preises bei Ausschreibungen ablehnen, während die Hersteller sich verpflichteten, diesen Wert nicht zu unterbieten.
Einige Analysten gehen davon aus, dass die Kürzung der Steuerrabatte langfristig Teil einer Strategie sein könnte, die darauf abzielt, die internationalen Preise für Photovoltaik-Produkte zu stabilisieren. Angesichts der weltweiten Marktführerschaft chinesischer Hersteller wird spekuliert, dass Peking die Exportvergünstigungen künftig möglicherweise weiter reduzieren oder sogar ganz abschaffen könnte. Dies würde nicht nur die Preise für Solarmodule anheben, sondern auch die Rentabilität führender chinesischer Hersteller sichern.